Rauchverbot in England – Ein Vorbild für Deutschland?

Das britische Unterhaus hat Mitte April einen ersten Gesetzentwurf verabschiedet, der den Verkauf von Tabakprodukten massiv einschränkt. Das Gesetz sieht vor, dass Personen, die im Jahr 2024 unter 16 Jahre alt sind, ihr gesamtes Leben lang keine Zigaretten und tabakhaltige Produkte mehr kaufen können. Personen, die aktuell rauchen dürfen, können sich auch weiterhin Tabakwaren kaufen.

Warum möchte die britische Regierung das Gesetz, das den Titel „Tobacco and Vapes Bill“ trägt, überhaupt in Großbritannien einführen? Zum einen soll verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Nikotin (einer Substanz im Tabak) kommen, abhängig werden und dann von dieser Sucht nicht mehr loskommen. Zum anderen sieht sich die Politik in der Pflicht, die Anzahl von 80 000 Toten, die in Großbritannien jährlich an den Folgen des Rauchens sterben, zu reduzieren.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus? Hierzulande erkranken pro Jahr 127 000 Menschen aufgrund des Tabakkonsums. In der Altersgruppe der 14 bis 17-Jährigen rauchen aktuell rund 15% der Jugendlichen. Dieser Wert hat sich seit Anfang der Corona-Pandemie fast verdoppelt (2018 rauchten nur 8% der Teenager in Deutschland). Dennoch erwägt die Politik in Deutschland kein Gesetz wie in England. Es wird darauf verwiesen, dass es Kindern und Jugendlichen hierzulande verboten sei, Tabakwaren zu kaufen. Zusätzlich gibt es ein generelles Werbeverbot für Tabakprodukte und es gelten diverse Rauchverbote (zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden wie Schulen).